Carpe Pagina

Schreiben. Schlafen. Spielen.

Schwarzbernstein-Kampagne

Was ist „Schwarzbernstein“?

Schwarzbernstein ist der Titel des Kampagnensettings, an dem ich seit 2010 schreibe, und gleichzeitig der Name einer Nation seiner Hauptwelt. Ursprünglich entwickelt als Hintergrund für eine Liverollenspiel-Veranstaltung, ist das Universum mittlerweile umfangreicher geworden und könnte irgendwann zu einem Quellenbuch für Pen & Paper Rollenspieler wachsen. Ich arbeite außerdem an einem Abenteuer in dieser Welt, welches experimentell Elemente aus dem Improvisationstheater in das klassische Pen & Paper integrieren soll.

Das High Phantasy Setting „Schwarzbernstein“ ist zu Teilen inspiriert von sumerischer Mythologie und der abstrusen Theorie von Däniken, die Annunaki seien Außerirdische gewesen, welche in Mesopotamien landeten um die Menschen Fortschritt zu lehren. Darauf aufbauend waren die Annunaki, also die sumerischen Götter, in meiner Kampagne tatsächlich einmal auf der Erde, und verließen sie schließlich um Nibiru – ihr eigenes Universum – zu schaffen. Nibiru kann man sich vorstellen wie eine Blase, einen Kokon von den Annunaki geschaffen, der gleich einem Kometen durch unser reales Universum zieht. In seinem Inneren haben die Annunaki diverse Turmwelten erhoben, eine davon Nam’tar, die Schicksalsscheibe, auf der auch das Land Schwarzbernstein liegt. Von all diesen Vorgängen wissen die Bewohner der verschiedenen Turmwelten natürlich nichts, obwohl sich Fragmente und Hinweise in manchen jahrtausendealten Schöpfungsgeschichten finden.
Weitere Teile des Settings (z.B. große Teile von Cewa Shargaz) gehen zurück auf eine Kurzgeschichte, die ich bereits 2001 geschrieben, aber nie veröffentlicht habe.

karte_nibiru
Ein Fragment aus der Schöpfung von Nibiru, dem Turmuniversum

Es war dunkel, kalt. Die Annunaki wandelten in der Leere zwischen den Welten, funkelnde Sterne dienten ihnen zur Wegweisung und als ihre Kronen. Da schuf Anu, der älteste und weiseste der Annunaki eine gewaltige Kugel, um Schamasch, das Feuerrad, einzufangen.

Jahrtausende nach der Verwüstung Eannas, nach all den Welten die sie verloren, nach all den Planeten auf denen sie Leben geschaffen hatten, beschlossen die Annunaki eine neue Heimstatt für sich selbst aus der Dunkelheit im Raum zwischen den Welten zu erheben. Eine Existenz im Existenten, ein kleiner eigener Kosmos, gefangen in der Kugel, die nunmehr angestoßen und von Anu selbst beschleunigt ihre Bahn einnahm, ihre ewige Reise, vorbei an all den belebten und unbelebten Welten des Universums.

Der Atem Enlils vertrieb die Leere im Inneren, trug die ersten Worte durch den neu geschaffenen Kosmos: „Dies ist Nibiru, die Heimstatt der Annunaki, und in seiner Höhe soll Eanna, das Haus über den Himmeln, auferstehen aus den Ruinen, die wir darselbst aus dem verlorenen Land hierher gebracht haben. Zu unseren Füßen erheben wir Welten, auf daß die Lebewesen unserer Schöpfung sichere Heimat finden mögen und Unterschlupf vor den zerrenden Kräften der Zeit und der Leere.“

Und so traten die Annunaki an die Schwelle des neugeschaffenen Eanna, und aus ihren Händen floß silbrig glänzende Materia Prima, vorbei an den aus ihrem Wunsch geborenen Sternen, stürzte in die Tiefe und füllte den Boden von Nibiru, ihres Kugelkosmos, mit der unbändigen Macht der Schöpfung, blitzte und glitzerte in der Tiefe mit der Kraft des ersten aller Elemente.

Das erste Jahr des Schaffens hatte begonnen. Enki, der Former des Lehms und der Erde, stieg hinab in die Materia Prima und entriß ihr das Abbild alles Irdenen, formte hochwachsende Türme aus Erde und Stein, geschaffen um die zukünftigen Weltenscheiben Nibirus zu tragen, die darselbst geboren wurden aus den Händen der Annunaki, aus Erde, Feuer, Wasser und Luft.

Ein Exkurs zu Schwarzbernstein und seinen Nachbarländern

Das Land Schwarzbernstein reicht im Norden wie auch im Westen bis zu einem gewaltigen Gebirgszug, dem Rand der Welt. Im Nordosten teilt es eine Grenze mit Cewa Shargaz, im Südosten mit Eurisis. Im Süden verläuft die Grenze schwer bestimmbar irgendwo in den Vorläufern eines weiteren Gebirgszuges, in dessen Tiefen sich das Zwergenreich Kal Berissad  erstreckt, Gerüchten zufolge sollen dort auch Zugänge in die 13 Stiegen verborgen liegen.
schwarzbernstein_karte

Vor mehr als 750 Jahren, bevor die Schwarzbernsteiner von den Annunaki erwählt wurden, lebten ihre Vorfahren in einer Provinz des Großreiches Cewa Shargaz, fast ein Jahrhundert zuvor bereits überrannt und dem Reich einverleibt. Cewa Shargaz wird bewohnt von einem rauhen und robusten Menschenschlag, mit einer langen Tradition in der Eroberung und der Beschwörungskunst. Die Einheimischen verehren Shargaz, den Quäler, den Prüfer an den Toren zu den 13 Stiegen, als ihren obersten Gott. Laut einer Sage sind die in manchen Landesgebieten vermehrt auftretenden, vor zäher schwarzer Flüssigkeit brodelnden Quellen die Schlünde, durch welche die Annunaki in Ungnade gefallene Kreaturen in die 13 Stiegen verbannen. Selbst Jahrhunderte nach der Auswanderung ins Land Schwarzbernstein bleiben die Verehrer des Shargaz der alte Feind der Schwarzbernsteiner, eine kaum Ruhe findende Verflechtung aus Rache- und Eroberungsgelüsten hat seit langem die beiden Völker miteinander versponnen.

Eurisis… das verbrannte Land. Die Heimat der Sandstürme, das Wüstenland der Nel’Kirim, deren Herrscher Tufail über sein Volk regiert von seinem Sitz in Bashtar’Sul, einer weitverzweigten Stadtanlage, lange vor ihrer Besetzung durch die Nel’Kirim erbaut von einer vergessenen Zivilisation. Ein Land, in dem Mythen und Legenden über Djinnis und Magier, die den Sand selbst beherrschen können, existent geworden sind, überschattet von der Hand des schwarzen Pharaos, dem wahren Herrscher über ganz Eurisis und alle seine Kreaturen.

Tief in den Berg hinein, vorgeblich bis hinunter zur ersten Stiege und weit unter die Geröllwüste, die sich westlich von Eurisis erstreckt, reicht das Zwergenreich Kal Berissad. Die Schwarzbernsteiner nennen das Gebirge „die atmenden Berge“, da vielerorts Dampfschwaden und heiße Fontänen aus Spalten und seltsamen Löchern hervorstieben. Gläubige sprechen vom Atem Enkis, dem Former der Erde – der Ursprung des Phänomens ist jedoch weitaus weltlicher: die Schratzel von Kal Berissad haben nicht nur das Gebirge bezwungen und ihre Festungen in seinen Leib getrieben, ihre Erfinder beherrschen ebenso den Dampf, gezeugt mit der Glut ihrer Essen aus dem Wasser seiner unterirdischen Quellen.

Schwarzbernstein im Liverollenspiel (LARP)

Gemeinsam mit 6 weiteren Organisatoren haben wir 2010 eine LARP-Con vor dem gleichnamigen Hintergrund aus meiner Feder veranstaltet – „Schwarzbernstein – Königreich am Abgrund“. Trotz großem Erfolg steht die Fortsetzung bisher leider noch aus, da die Hälfte der Orga aus beruflichen Gründen über Deutschland und bis hin nach Maastricht verteilt wurde.

Photos von Schwarzbernstein 1, fotografiert von Boolk

Auschnitt aus dem Kostümbriefing zu Schwarzbernstein 1:
kostuemdesign_sb1

Die Veranstaltung war aufgebaut aus multiplen Plotsträngen, unter Anderem dem traurigen Schicksal eines verfluchten Imkers, den intrigant-heimtückischen Machenschaften der Necrovoren und der Flucht des Baumdämons Suen’Enkidu aus seinem ewigen Gefängnis (findige Leser entdecken ihn in der Schöpfungsgeschichte der Welt wieder).

_DSC0807_boolk.de_rafael.bienia_23.26.09.2010_schwarzbernstein_

Der verfluchte Imker von Portalwacht – ein Dämon verschmolzen mit seinem geliebten Bienenvolk

nymphe_sb1

Wassernymphe, NSC auf Schwarzbernstein 1, Design & Maske von Steffi

Seit Frühjahr 2012 spiele ich selbst im LARP einen Charakter aus Cewa Shargaz, dem östlichen Nachbarland, mit dem Schwarzbernstein seit Jahrhunderten im Krieg liegt. Dieser Charakter wurde zuweilen begleitet von einer Spiegelmagierin, ebenfalls aus Cewa Shargaz und Mitglied unserer ehemaligen Orga.

Kolja_wassup

Stoyan Kolja Igescu – Stiegenläufer aus Cewa Shargaz

Im Süden von Cewa Shargaz liegt der Wüstenstaat Eurisis, Heimat der Sandmeister, der Baal’Dhar und der Nel’Kirim, beherrscht durch den schwarzen Pharao (die Figur des schwarzen Pharao und die Völker der Nel’Kirim und Baal’Dhar wurden erdacht von Bjoern und mit seiner Zustimmung in das Turmuniversum integriert).

baaldhar2

Baal’Dhar aus Eurisis, angeblich entstanden aus einer Verbindung von Djinni und Menschen

Geschichten aus Schwarzbernstein – Aufhänger für Schwarzbernstein 1
Suen’Enkidu spürt das Nahen seiner Erlösung
more subpages coming soon

Woher kommt der Name Schwarzbernstein?
Die Geschichte zur Entstehung des Landesnamens.

Schöpfungsgeschichte Nam’tar
Story Link coming soon

Share

One Response to “Schwarzbernstein-Kampagne”


  1. Conorga 101: Schwarzbernstein, Anmeldung, Teil 1 « Carpe Pagina
    on May 16th, 2013
    @ 21:57

    […] Schwarzbernstein-Kampagne […]

© 2009 Carpe Pagina. All Rights Reserved.

This blog is powered by Wordpress and Magatheme by Bryan Helmig.