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Suen’Enkidu – vom Nahen seiner Erlösung

Suen’Enkidu (= der Sohn des Enki), eine Schöpfung ähnlich jener, die wir von der Erde als Weltenbaum kennen, wurde im Streit der Annunaki während der Schöpfung des Turmuniversums auf der 7. Stiege von Nam’tar begraben. Vor Jahrhunderten bereits soll es einer seiner Kreaturen aus der Tiefe jedoch gelungen sein, seinen Schößling an die Oberfläche zu bringen und dort einzupflanzen… nur eine Legende?

Tatsächlich gab es vor wenigen Jahren in Schwarzbernstein einen Zwischenfall, eine abtrünnige Magierin der arkanen Bastion soll fast eine Hundertschaft von reisenden Abenteurern betrogen und dazu bewegt haben, die Beschwörung eines Baumdämons aus den 13 Stiegen zu unterstützen…

“Ein lang gezogenes Knarzen, gefolgt von einem Knacken wie von brechendem, morschem Holz schallte durch die immerwährende Finsternis auf der 7. Stiege. Das verkümmerte, krumme, gebeugte Etwas, nicht einmal mehr ein Schatten seiner einstigen überwältigenden Existenz nach Jahrtausenden der Verbannung in die Lichtlosigkeit, stieß ein dumpfes, durch seinen enormen Leib hohl klingendes Grollen aus, welches die nahe gelegenen Wände und Decken der Stiegenhöhlen von seinem Widerhall vibrieren ließ. Alle Wesen, die nicht unter dem Bann des Alten standen, rannten von Panik gepeitscht durch die Gänge – nur weg! Weg von dem Einsamen, weg von seinem unstillbaren Hunger nach Vergeltung! – oder drückten sich wimmernd in Spalten und schmutzige Schlupflöcher.

Waren ihre Leiber ob der Verbannung in die 13 Stiegen auch von Garstigkeit und Zorn erfüllt, wurden ihre Herzen einzig vom Haß getrieben – er war schon gefangen in der Tiefe, als ihre Füße noch die sonnenbeschienene Erde berühren durften, seine Verzweiflung nährt und verzehrt ihn, sein Leid überflügelt jegliche Vorstellung dessen, was sie selbst ohne Skrupel Anderen antun würden – ihm gegenüber verspürten sie nur eines: Angst.

Jene aber, deren Herzen an seinen Ketten lagen, gerieten sofort in krächzenden Aufruhr, krochen an ihm empor, rieben sich an seinem Leib und strichen demütig über sein rauhes Äußeres, wimmerten, weinten, jammerten, betrauerten seine Verbannung mit markerschütterndem Kreischen.

Der zeitlos Trauernde, der Herr, der sich vervielfältigt, war erwacht. Er erinnerte sich nebelhaft an die gleißenden Strahlen der Sonne… spürte die alte Gier aufflammen… nach Licht. Nach Leben.”

Veröffentlicht 2010 in der Anmeldung zu Schwarzbernstein 1, als einer der Aufhänger zu den diversen Plotsträngen.

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