Carpe Pagina

Schreiben. Schlafen. Spielen.

Impressionen vom Sichelmond 3

LARP syndication

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Vor knapp zwei Wochen, vom 16. bis 18.04.10, haben Katharsis und Erys wieder Aventurien bereist, dieses Mal gemeinsam mit den Wiezmin, auf der Con Sichelmond 3.

Ein nennenswertes Con deshalb, weil die Orga sich viel Mühe gegeben hat mit ihren Aufbauten (z.B. ein Rätselstein im Wald, der des Nachts leuchtete), schwierige Rätselkost lieferte und mit einem großartigen NSC-Konzept aufwartete. Oh Wunder, die Räuber aus dem Wald hatten wirklich Angst um ihr Leben, flüchteten, versteckten sich, griffen nur an, wenn ihnen keine Übermacht entgegen stand. Solch ein Verhalten förderte die Atmosphäre ungemein, ließ das Setting lebendig wirken mit einfachen Mitteln.

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Conbericht: Roots X

Sylvestercon mit Höhen und Tiefen

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Das Land Eridmea ist besiegt, überrannt von den Truppen der Kaintorianer, nur wenige Posten werden noch verzweifelt gehalten. Die Untoten auf der dem Land vorgelagerten Insel Rhyat verhalten sich neutral, konnten in der Vergangenheit soweit milde gestimmt werden. Der eisige Winter beherrscht das Land, als die Hochelfenkönigin Azel tapfere Recken aus Eridmea und Abenteurer aus fernen Ländern in der nunmehr geschleiften Akademie der Todesmagier zusammenruft, um einem letzten Hoffnungsschimmer nach zu gehen.

Ein passend düsteres Szenario für das Finale der zehnteiligen Roots-Kampagne, die Aussicht auf ein großartiges Ende des LARP-Jahres 2009. Leider hat sich diese Erwartung, zumindest für uns, nicht erfüllt. Wir sind – aus diversen Gründen – am Donnerstag früh morgens abgereist, hatten uns entschieden den letzten Contag zu verpassen, um Sylvester mit Freunden auf einer Party zu verbringen.

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Willkommen im neuen Jahr!

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Ein schönes neues Jahr wünsche ich allen Bekannten, Freunden etc. pp.

Die Weihnachtspause ist nun auch vorbei… also was steht an im Januar?

– Conbericht vom Roots X (Sylvester)

– Interview mit Erdenstern

– die Gründung unseres Vereins zum Schwarzbernstein-Con

– Beginn einer Reihe über Magie im LARP

– etwas über Allods Online zum Psioniker und zur Talentkalkulation

Bis die Tage also!

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Conbericht: Blutige Pfade

Ein Dämon kommt selten alleine...

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Ein besorgter Bruder, ein betrogener Dämonologe, ein Haufen schmutziger Söldner und ein chaotisches Ritual. Nicht zu vergessen: Dämonen und Untote, viele, sehr viele. Das blutige Pfade in zwei Sätzen, mein Conbesuch am ersten Septemberwochenende und mein zweites DSA Con in diesem Jahr. Mir war vorher entgangen wie populär es geworden ist, Cons vor dem DSA Pen & Paper Hintergrund zu veranstalten, offensichtlich gibt es mittlerweile eine sehr große Spielerschaft, die ihren Charakter in Sachen Glaube, Magie und Herkunft an eben jenem orientert.

Der Zeltplatz in einem Naturschutzgebiet war sehr schön gelegen, nahe der Straße (die man nicht hörte), aber doch tief im Wald, so daß sich außer ab und an einem Radfahrer keine Realität ins Blickfeld der Spieler drängte. Umso ärgerlicher wurden dadurch die drei Autos, deren Besitzer anscheinend den Wunsch der Orga ignorierten, ihre Fahrzeuge vorm Time-in zu entfernen. Der gelegentliche Regen schuf gemeinsam mit dem sehr häufig wolkenfreien Himmel bei Vollmond in der Nacht eine großartige Atmosphäre: ein mondhelles Lager umgeben von Nebelschwaden, die sich an die nahe Baumgrenze des Waldes hefteten.

Die Spieler waren zur Anreise aufgeteilt in zwei Gruppen, eine Söldnerschar mit dem Auftrag einen Schwarzmagier zu jagen und eine bunt gemischte Gruppe als Gefolge eines Magiers, der seinen abtrünnigen Bruder suchen und auf den richtigen Pfad zurück bringen wollte. Interessant ist, daß diese Zweiteilung sich konsequent über das Con gehalten hat, der Söldnerhauptmann (NSC?) führte nämlich ein scharfes Regiment in seiner Truppe und hielt so den Haufen zusammen, bis hin zu eigenen Aktionen ohne den Rest des Lagers. Die zweite Gruppe dagegen löste sich bereits bei Ankunft im Lager auf, zerfiel in die üblichen Minigruppen gemeinsam angereister Freunde. Dementsprechend uneins war man sich desöfteren und Entscheidungen wurden – kennen wir alle – oftmals zerredet, richtiges gezieltes Eingreifen mühsam.

Die Söldner brachten gleich von ihrer Anreise eine Tasche mit Schriftstücken mit, hatten sie doch ein Ritual beobachtet, wobei ein Dämon beschworen wurde und der Beschwörer – durch Betrug fehlgeleitet – verbrannte. Das dies gerade der gesuchte Schwarzmagier war konnte jedoch erst am Samstag bestätigt werden, nachdem wir uns längere Zeit bei Tageslicht an dem Ritualplatz aufgehalten hatten. Zunächst jedoch versetzte das Studium der Fundstücke mir einen Schock: deren Inhalt war so tiefgreifend mit der DSA Mythologie verbunden, daß man als “Ausländer” ohne passende Bildung einfach nichts verstehen konnte. Im Gegensatz zu den heimischen Magiern, die sich fröhlich ihren Deutungs-Diskussionen hingaben. Glücklicherweise gab es dennoch genug zu tun, auch für den unwissenden Nicht-Aventurier und die anwesenden Kundigen gaben die Ergebnisse ihrer Deutungen ebenso gerne preis.

Lang, risikoreich und kampflastig wurde es in der ersten Nacht, Untote und niedere Dämonen stürmten bis fast zum Morgengrauen immer wieder unser Lager, unter anderem mit dem Ziel, den Anführer der zweiten Reisegruppe (der gutmütige Bruder des Schwarzmagiers) zu entführen. Gleichzeitig verschwanden einzelne Personen – sie wurden zu einem mächtigen und mächtig verärgerten Dämonenfürsten gerufen, man bemerke: um mit ihm zu verhandeln! So begann sich langsam für die Spieler ein Bild der Situation zu formen, es dauerte allerdings bis in den späten Samstagnachmittag, bis es vollständig vor uns lag.

Ein mächtiger Dämon war der Knechtschaft eines noch größeren Dämons entkommen und schickte sich an, den Landstrich mit Hilfe eines komplizierten Rituals unter seine Herrschaft zu bringen. Dazu benötigte er sieben Komponenten, unter anderem das Herz eines liebenden Bruders (der entführte Anführer), das Blut einer Seherin (eine Spielerin) und einen dritten mächtigen Dämonen. Wie die anderen beiden entstammte auch dieser der DSA Mythologie und hatte das Handicap, sich tagsüber in eine widerliche giftige Blume zu verwandeln. Genau nach dieser suchten wir am Samstagnachmittag, fanden sie auch – und verloren sie an den Feind.

Den Rest des Tages verschleuderten wir an Beratschlagungen und leider gab es – außer einer Aktion am nahen Friedhof um eine Komponente für uns zu bergen – keine weitere Action über den Tag. Für eine als Kampfcon angekündigte Veranstaltung leider etwas mager. Für das Ausbleiben von Kämpfen wurde man allerdings mit einer tollen Idee der Orga entschädigt, die ihre NSC verkleidet als Anhänger der Borbarad-Kirche (für nicht Aventurier: Anhänger eines unheiligen Glaubens) zu uns schickte, mit Steckbriefen. Das sorgte für interessantes Charakterspiel, da man ihnen aus Angst vor Verstärkung im Hinterland nicht aggressiv begegnen wollte. Das Con war also an sich plotreich und stimmig – nur als Kampfcon hätte man es vielleicht nicht anpreisen sollen, dazu fehlten am Samstag eindeutig die aggressiven Momente.

Die Spieler kamen schließlich darauf, man müsse dem Ritual des entflohenen Dämons ein eigenes Ritual entgegensetzen, ebenfalls mit sieben Komponenten, Gegenstücken zu jenen des Dämons. Damit wollte man ihn herbeizwingen und schließlich bannen. Sein eigentlicher Herr – der uns in vielen Visionen Tipps und Hilfen gab – hatte jedoch andere Pläne. Zum Ende unseres, leider sehr chaotisch verlaufenden, Rituals erschien er und nahm den Entflohenen wieder in seine Knechtschaft. Immerhin konnten wir den Landstrich vor der Herrschaft eines Dämons retten und unser Entkommen sichern, außerdem war die Gefahr durch den Schwarzmagier gebannt. Nicht durch unsere Hand, er wurde bei seiner Dämonenbeschwörung verzehrt, aber tot ist tot, und tote Beschwörer sind keine Gefahr mehr.

Bleibt zu sagen, daß die Orga / SL freundlich, engagiert und kompetent war, die Kämpfe teilweise hart aber immer fair und die NSCs bei Kämpfen umsichtig. Für eine stimmige Atmosphäre sorgte die Nutzung des DSA Hintergrundes, da Symbole, Bruderschaften und auch die Dämonen aus der Geschichte Aventuriens entstammten, d.h. ein DSA Spielercharakter konnte sich heimisch fühlen und erkannte die plottragenden Elemente leicht wieder bzw. konnte vielleicht Geschichten u.ä. darüber gehört haben. Ein Kritikpunkt bleibt: die SL hat meiner Ansicht in zuvielen Situationen mit Tipps und Ratschlägen eingegriffen. Ich verstehe die Notwendigkeit, denn ohne diese Ratschläge wären wir Spieler an zwei  drei Stellen nicht vorangekommen, allerdings finde ich es schöner, wenn der Plot dahingehend zugänglicher bzw. klarer gewesen wäre. Vielleicht wollte man nicht, daß die Situation ob der Blindheit der Spieler eskaliert.

Dennoch: ein gelungenes Con, weder Regen noch Kälte waren in der Lage uns zu demotivieren, denn der gebotene Plot plus das Charakterspiel unter Bekannten trösteten uns darüber hinweg. Wir kommen auf die Fortsetzung – so es eine gibt – dann aber besser gewappnet mit aventurischem Hintergrundwissen!

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Conbericht Epic Empires

Nächte des Wahnsinns

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Ich habe ausgeschlafen. Mich dem realen Leben gewidmet. Meine Stimme erholt und nicht zuletzt sehr viel Zeit damit zugebracht, die Eindrücke der anderen Teilnehmer auf dem Epic Empires Forum zu lesen. Deshalb versuche ich in diesem Bericht möglichst nicht längst breit Geredetes weiter zu planieren, aber ganz ohne Wiederholungen komme ich sicherlich nicht aus.

An erster Stelle möchte ich Philipp aka Hakamia aka dem Heerführer der Alcyoniten meinen Dank aussprechen für das Erlebnis aller Partytage an seiner Seite, schliesslich war ich sozusagen sein Leitungshelfer und wir haben uns gegenseitig oft genug aus Motivationslöchern herausgezogen. Ebenso müssen unsere Offiziere van Bergen und van Trusk lobend erwähnt werden, wie auch der Champion Hakim, die verhindert haben, dass wir ertränkt werden in organisatorischen IT Kleinigkeiten. Die Lagerstruktur hat aus meiner Sicht sehr gut funktioniert, Soldaten und Späher kamen üblicherweise zu ihrem Offizier um zu berichten, jener leitete das Geschehen dann (meist) passend weiter an den Heerführer oder mich, seinen Hohepriester. Oft hatte ich auch den Eindruck, unsere Soldaten NSCs würden sich kaum trauen mich anzusprechen, haben also in mir das Gefühl der unantastbare Hohepriester zu sein grandios bestärkt. Als Folge davon gab es aber auch leider nur wenig persönliche Kontakte zwischen mir und den Soldaten, dies bot aber intime auch Platz für stimmige Momente: sehr häufig saß ich nahe der Alcyonsoldaten auf meinem Diplomatenstuhl, mimte den Erhabenen und wurde höchstens mit scheuen Blicken bedacht. Einmal nahm ich unbemerkt in der Nacht neben ihnen Platz, sie diskutierten gerade – wenn auch sehr dezent und versteckt – mögliche Zweifel an ihrer Heerführung… bis mich jemand bemerkte und schnell seine Kameraden darauf aufmerksam machte, woraufhin eine sehr bedrückende Totenstille über die geschwätzige Runde fiel. Gute Männer. Viele tolle NSCs!

Kehren wir zurück zum Anreisetag. Die Orga / SL strahlte in Bestlaune, trotz einiger Tage Aufbauarbeit, die bereits hinter ihnen lagen. Geschäftiges Treiben war überall zu beobachten, im Schminkzelt, im Stadtbereich, im NSC Lager, denn natürlich war bei weitem nicht alles fertig geworden. Am Funduszelt wurden noch Lagerbanner gepinselt, an meinem Kostüm (sicher nicht nur an meinem!) noch genäht und im NSC Lager stand zwar die Palisade und das Verhandlungszelt, aber am Tor hämmerte noch ein fleissiges Team und unser NSC Koordinator schleppte Tücher und Gummikörperteile an, um mit mir und Freiwilligen das Heiligtum sowie den Verhandlungstisch zu dekorieren. Ich gratuliere der SL dazu, dass sie ihre Ruhe bewahren konnten und eine pünktliche Eröffnungszeremonie hinlegten, eine enorme Leistung, wenn man ungefähr weiß wieviel Kram erst kurz vor dem ersten Ritual fertig wurde.

Die Eröffnungszeremonie empfand ich sehr positiv, sie hat mir Vorfreude gebracht und ein gewisses episches Gefühl, erzeugt vor allem durch die laut anrückenden Lager, etwa die Orks. Ich war seit dem 2. Drachenfest auf keinem Großcon und dementsprechend mitgerissen von einer laut brüllenden Kriegstruppe. Die Ansprachen der verschiedenen Lager fand ich passend, außer meine eigene für das Alcyonitenlager, denn ich war reichlich nervös und hab 4 Sätze verschluckt. Im Nachhinein bin ich auch unsicher, ob bei mehr als einer handvoll die Wortspielparalelle zu Martin Luther Kings “I have a dream” angekommen ist – einen historischen Aufruf zum Frieden als Inspiration für eine Kriegsrede zu nehmen fand ich wunderbar perfide, aber der Gedankensprung war vielleicht ob der Situation etwas zu groß. Vom Eigenlob zur Kritik: auch ich fand das Spiel der Pilger über das gesamte Con großartig. Beim ersten Ritual allerdings gleich über unsere Hexen mit obszönen Beleidigungen herzuziehen (im Bereich “Was kosten eure Hu***?”) war voll daneben. Manch einer von ihnen sah dies sogar ebenso, siehe Forum. Aber in dieser Hinsicht scheiden sich bestimmt die Geister und mich hat es eben kurz unangenehm gestreift.
EDIT: nach einem Mailgespräch mit Gregor (der SC, der nach dem Preis unserer Mädels gefragt hat) möchte ich klarstellen, er hat nicht das böse Wort mit H benutzt. Anzügliche Kommentare gegenüber den Mädchen gab es aber defintiv, und bei mir haben sie eben einen bitteren Geschmack erzeugt. Die Hexen waren voller Vorfreude auf das Con und es war echt nicht passend, sie so im IT zu begrüßen.

Die erste Nacht im Lager entwickelte sich danach zu meinem persönlichen Highlight auf dem Epic. Wir verbrachten (abgesehen vom Angriff auf das Lichtlager) den Großteil der Zeit bei Beratungen mit unseren Offizieren und Auxiliartruppen (die Orks unter Zoshakan und Bub Hosh), planten unser Vorgehen und hatten sogar erste diplomatische Treffen. Ich war begeistert wie großartig das Spiel funktionierte, sogar die Soldaten neben unserem Beratungstisch unterhielten sich intime (man bedenke: NSCs mit relativ wenig Hintergrundinfos als Hilfe). Man spürte sofort, viele NSC würden sich über die nächsten Tage mit Enthusiasmus ihrer Aufgabe widmen. Dazu zwei kurze Geschichten:

Unser Heerführer und ich verhandelten mit Zoshakan über den Lohn für seine Auxiliartruppen und auf die Frage was er als Sold erwarte, antwortete er mit der typischen Gegenfrage:
“Was bekommen eure Soldaten?”
Woraufhin der Heerführer einem nahe sitzenden Soldaten zurief, er solle seinen Sold nennen.
“Mein Herr, mir genügt die Erleuchtung durch die grüne Sonne, ich kämpfe aus Hingabe an Ryliantholeth!” und weiteres fanatisch-religiöses Gefasel kam zur Antwort. Falls dieser NSC das liest: GENIAL! Du hast uns alle zufrieden lächelnd in die Sitze gepreßt und wir konnten Zoshakan höhnisch spottende Blicke zuwerfen. Eine echte positive Überraschung.

Später bot uns Bub Hosh (aka Till, sehr viele Orks werden ihn kennen) seine Dienste als Unterhändler bei den Orks an und wir diskutierten in der Führungsriege seine Vertrauenswürdigkeit. Um meinem Heerführer ein Beispiel zu geben für vertrauenswürdige Untergebene, wendete ich mich den sicher 15 Soldaten am Rande unseres Verhandlungstisches zu.
“Soldaten!” – Stille und alle drehten ihre Köpfe zu uns.
“Wer von euch ist treu ergeben?”
Ich hatte fragende Blicke erwartet, oder einiges Zögern, aber nicht das alle spontan wie ein Mann ihre Hand heben würden. Genau das ist aber geschehen.

Über die weiteren Tage jedoch – das muß man sich schon eingestehen – gab es leider intern im Lager sehr viel OT Gespräch. Das liegt an vielen Punkten begründet. Wir sind ein NSC Lager gewesen, weshalb oft Leute abgezogen wurden nach Questoland (*hust*). Wir hatten ein separat gelegenes OT-Lager, sprich viele Leute lagerten überhaupt nicht intime mit uns, sondern wurden zu Aktionen gerufen oder mußten ständig weggehen (zu ihrem OT Zelt, zum Essen etc.). Alle NSC standen zum ersten Mal vor der Aufgabe, einen Alcyoniten durchgehend zu spielen, im Gegensatz zu den Spielern, die ihren Charakter schon durch diverse Cons hindurch entwickelt hatten. Uns fehlte der Hintergrund für Gespräche, für Freundschaften und Zwist, alles Dinge die ein SC Charakter entweder über viele Cons hinweg entwickelt, oder aber sich mühselig erfunden und konstruiert hat vor einem gewissen Landeshintergrund. Dahingehend wird bestimmt Abhilfe geschaffen für das nächste Mal, schliesslich will ein Großteil der diesjährigen NSCs wiederkommen – diesmal besser gerüstet mit Ideen und Gedanken zu ihren Charakteren. Dazu wird es auch eine Art Hilfsprojekt geben, es steckt noch in den Kinderschuhen, weshalb ich auch nicht weiter darauf eingehen will. Allerdings wünsche ich seinen Initiatoren viel Erfolg und möget ihr euch mit der Orga auf eine für alle akzeptable Weise einig werden.

Trotz all dieser Widrigkeiten und Probleme haben wir uns nach außen – so glaube ich – geschlossen und stimmig präsentiert und auch eine ernst zu nehmende Bedrohung dargestellt. Im Übrigen möchte ich betonen, daß unserer Lagerleitung (Heerführer, NSC Koordinator etc.) ein eventueller Sieg tatsächlich egal war. Wir haben uns so sehr um Punkte bemüht, um Druck aufzubauen, um andere Lager zu motivieren, mehr in den Wettstreit einzugreifen. Denn aus unserer Sicht war das Verhalten eines manchen Lagers bis Donnerstag zumindest recht lasch, vielleicht desinteressiert, vielleicht zu sehr verfangen im internen Diplomatiespiel oder ähnlichem. Natürlich (wo kommen sonst all die Geschichten her?) möchte ich nicht sagen, es habe kein schwarzes Schaf unter uns gegeben. Falsche Reaktionen gab es bestimmt, vereinzelt, wie bei anderen Lagern auch. Die Diskussion ist müßig. Wir haben uns darum bemüht Fehlverhalten zu identifizieren und es danach besser zu machen. Nach den Berichten im Forum taten andere Lager dasselbige. Trotz aller Mühen werden auch beim nächsten Mal hier und da Unstimmigkeiten auftreten.

Generell wirkten auf mich alle Lager interessant und stimmig. Die Untoten haben mich begeistert durch ihre vielen Mühen, anderen Lagern Spiel zu bieten (der Ehrenwettstreit in unserem Lager, Bloodbowl Turniere, Zombieübergriffe). Die Pilger waren einfach überzeugend dargestellt und boten eine schöne religiöse Show am Keltenheiligtum, um ihre Reliquie zurück zu erhalten. Mit den Orks hatten wir interessante Diplomatie und eine krasse Nachtschlacht an ihrer Seite gegen Kelten und Licht. Die Kelten und Nordleute kenne ich zu Teilen und weiß von ihrem guten Spiel untereinander, da finde ich es nur schade, daß man als Nichtkelte so schwierig Zugang hat (damit meine ich nicht mich als Alcyoniten). Allzuviel bleibt mir auch nicht zu sagen über die anderen Lager, als Alcyoniten-Hohepriester ist man relativ abgeschnitten von Kontakten zu den Meisten. Das Thema Kämpfe und Ausspielen von Treffern ist zum Glück schon im Forum totgetreten worden, ich lasse es also einfach im Dreck liegen. Tritt sich fest.

Ich würde jetzt gerne noch über Magie und Großcons sprechen, doch das würde ausarten. Dazu schreibe ich lieber in 1-2 Tagen einen neuen Eintrag. Ich bin froh nur wenig Schlechtes über unsere Hexen gehört zu haben, schliesslich habe ich sie gebrieft (und dann zu weiten Teilen sich selbst überlassen). Neben 1-2 Ausfällen (das ist menschlich in der Hitze des Gefechts!) haben sie sich auch wirklich größte Mühe gegeben zu überzeugen. Ich danke ihnen dafür. Und ich danke ebenso allen ihren Gegnern, keine von ihnen wurde übel zugerichtet durch hirnloses Kloppen (ok, fast keine, aber Unfälle passieren und endeten hier lediglich in blauen Flecken).

Für große Begeisterung und Motivation unter den NSC führte die gewaltige Handlungsfreiheit, die die SL uns allen gab. Demgegenüber stehen nur selten auftretende Entgleisungen (ich meine unpassende Reaktionen und schlechte Ideen), die Philipp und ich zu großen Teilen auch noch von euch Spielern abhalten konnten, da unsere guten Soldaten für ihre Einsätze um Erlaubnis baten, vor allem in der Nacht.

Ich freue mich bereits aufs nächste Jahr und bin voller Zuversicht auf mehr OT Verständnis untereinander. Die “großen” Probleme dieses Jahres werden sich nicht in der Form wiederholen und schon dieses Mal waren sie nur am Rande störend, aber nicht überwältigend und wurden bereits auf dem Con erfolgreich angegangen.

Mein Wunsch wäre (nicht nur meiner!) – am Hintergrund der Veranstaltung als Wettstreit der Völker orientiert – daß die verschiedenen Lager die Zusammenkunft mehr als eine Art olympischer Spiele auffassen würden, ein Wettkampf auch gegen eigentliche Verbündete, eine Art IT Kriegsspiel. Als Spieler muss man dann natürlich ein wenig abstrahieren und darf das Ganze (in Hinsicht auf seinen normalen Hintergrund) nicht zu ernst nehmen. Auf dieser Grundlage aber könnte man hervorragend alle gegen alle rechtfertigen und dann würde es doch sicher sehr viel spannender – wechselnde kurze Bündnisse, tageweise taktische Vereinbarungen, Orks neben Kelten gegen XY – klingt nach Spass. Wenn der Wille der Spieler und die Hinweise auf den großen Plot durch die Neutralen dies überhaupt zulassen…

Schlußwort:
Meine Maske war völlig ungeignet für die Temperaturen, ich selbst empfand mich als zu inaktiv, ich hoffe ich bekomme im nächsten Jahr mehr von anderen Lagern mit und mögen möglichst viele Verbesserungsvorschläge Umsetzung erfahren. Warum das Con von mir und Philipp den Beinamen “Nächte des Wahnsinns” bekam, passt nicht mehr in den Rahmen hier. Schade.

Das nächste Epic Empires sieht mich in jedem Fall wieder.

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